Vorstellung

Vier Mountainbikefahrer

„Menschen fahren dann mit dem Fahrrad, wenn sie es können und gerne machen.“ – dies zu erreichen, ist unser Ziel.

Während in der Grundschule die Radfahrausbildung unter der Leitung der Polizei durchgeführt wird, gibt es in der weiteren Schullaufbahn kaum noch Angebote in der Schule. Der bikepool Hessen e.V. wurde 2011 mit dem Ziel gegründet, dies zu ändern und das Radfahren an Schulen zu stärken.

Die Erfahrungen an über hundert Bikeschools hat inzwischen gezeigt, wie gering die Radfahrkompetenzen bei vielen Schüler*innen an weiterführenden Schulen ausgeprägt sind. Während sich an jeder Schule Wahlkurse ohne Probleme mit Kindern füllen, die Radfahren können, ändert sich diese Beobachtung, wenn das Fahrrad im regulären Unterricht mit ganzen Klassen eingesetzt wird. Von den Kompetenzen, die in der Grundschule erlernt wurden, ist bei vielen Kindern nur noch wenig vorhanden. Sehr viele Kinder haben keinen Zugang zum Radfahren und verfügen nicht über die physischen und motivationalen Voraussetzungen für einen regelmäßigen Gebrauch des Fahrrades als Fortbewegungsmittel.

Mit Blick auf die Notwendigkeit den Anteil des Radverkehrs am öffentlichen Gesamtverkehr zu erhöhen, erhält der Unterricht damit eine weit über den Sport hinausgehende gesellschaftliche Bedeutung und Legitimation. Die Schulen können zum Ort der Befähigung für das Radfahren werden. Ohne Befähigung wird eine höhere Anzahl von Radwegen kaum zu mehr Fahrradverkehr führen.

Der bikepool Hessen e.V. engagiert sich im Auftrag des hessischen Kultusministeriums für die Umsetzung von Fahrradangeboten an Schulen und die Schulung interessierter Lehrkräfte. Außerdem hilft er bei der Beratung hinsichtlich der Auswahl von Fahrrädern und unterstützt durch das Engagement der AOK deren Anschaffung.

Im Zuge der Entwicklung seit 2010 stellte sich relativ schnell heraus, dass drei Faktoren für den Erfolg von Fahrradangeboten maßgeblich verantwortlich sind:

  1. Schulleitungen müssen in Kenntnis der Defizite von Schüler*innen, vom Nutzen des Radfahrunterrichts überzeugt sein und die Entwicklung an ihrer Schule unterstützen.
  2. Lehrkräfte erwerben vertiefende Kenntnisse durch Fortbildungen und sind so befähigt eine komplexe Unterrichtseinheit zu leiten.
  3. Ein hauseigener Bestand an Fahrrädern bietet den Kindern optimales Material und eine Werkstatt sichert deren langfristige Nutzung.

Kernkompetenz des bikepool Hessen e.V. sind die Konzeption und Durchführung von Fortbildungen. Das Fortbildungsteam ist beruflich fast ausnahmslos in der Schule aktiv und entwickelt auf dieser Basis die Ausbildungskonzepte.

Zielrichtung bei den Fortbildungen ist es, die Lehrkräfte zu stärken, so dass sie an ihren Schulen die Kompetenzen der Kinder erfassen, um dann ggf. im Klassenverband eine umfassende Unterrichtseinheit durchzuführen.

Mittelfristig ist es das Ziel einer Bikeschool, jedes Kind einmal während seiner Schullaufbahn intensiv auf dem Fahrrad zu schulen.

Als großer Motor in der Entwicklung erwies sich die Zusammenarbeit mit der AOK Hessen, die sowohl vom Nutzen des Radfahrens aber auch vom nachhaltig ausgerichteten Konzept überzeugt ist. Durch das finanzielle Engagement konnten jedes Jahr ca. 15-20 Schulen das Programm umsetzen, Lehrkräfte fortbilden und Material inkl. Fahrräder anschaffen, so dass es in Hessen inzwischen bereits über 100 Bikeschools gibt und ein Netzwerk mit vielen hundert Lehrkräften.